Holz ist das bevorzugte Material in Schweden, es strukturiert abwechslungsreich die Außenfassaden und durchzieht das Haus, mal farblos gebeizt, mal weiß oder farbig gestrichen.
Schwedischer Wohnstil-Folge-Beiträge:
- Einführung: Holzhäuser und Wohnstil in Schweden
- 1/ Wohnen in Schweden: Das heitere Kolorit der Holzschlösschen
- 2/ Wohnen in Schweden: Kreationen aus Holz und gestreiftem Stoff
- 4/ Wohnen in Schweden: Sommerlich beschwingt und farbenfroh
- 5/ Wohnen in Schweden: Der Traum vom Zweitwohnsitz
- 6/ Wohnen in Schweden: Auf Tucholskys + Astrid Lindgrens Spuren
Wohnen wie im Königshaus
Holzdecken und -fußböden verbreiten heimelige Wärme, hölzerne Leisten um Türen und Fenster gliedern Wandflächen und betonen die praktikable Schlichtheit. Der von der einfachen Formensprache des Klassizismus inspirierte gustavianische Wohnstil entwickelte sich unter König Gustav III. gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Gustavianische Möbel passen mit ihrer klaren, geraden Linienführung in jeden Raum.
Mit der schlichten pastellfarbenen Bemalung in Weiß, Hellblau, mit den weichen Grüntönen, cremigen Gelbtönen und dem typischen Perlgrau strahlen sie naiven und graziösen Charme zugleich aus. Samt den tief angesetzten weißen Fensternischen holen sie Frische, Licht und Leichtigkeit ins Innere. Mit der sparsamen, aber effektvollen Verwendung der Möbelstücke wandte man sich gegen vollgestellte Interieurs.
Herrenhöfe und Schlösser
Wer nach Schweden fährt, findet jenen schlichtschönen Flair sogar in alten Schlössern. In Schloss Gripsholm sind die Stühle und Sessel mit karierten und gestreiften Baumwollstoffen bezogen. Die besten Hotels des Landes bieten dem Reisenden die Möglichkeit, urschwedisches Wohnflair zu erleben.
In den Herrenhöfen der Country-Side-Hotelkette ist nicht nur für das Füßehochlegen am offenen Kamin gesorgt. Die Bettdecken könnten aus Omas Schlafzimmer stammen.
Für ein exklusives Logis belässt man die Risse im Waschbecken, als ob sie schon immer und ewig dort seien und beim Baden in der zerkratzten Badewanne blickt man hinaus in die nordische Nadelwaldexotik: Ein riesiger Wacholderbaum, eine knorrige Kiefer und dazwischen trauern die Zweige einer Birke. Und auch innen überall Holz… sogar im Badezimmer.
In den Plattenritzen auf der Terrasse wächst das Gras… Niemand will sie säubern, könnte man doch das Ungeschlachte zerstören. Schließlich isst man ja auch den Stockfisch in Schweden mit bloßen Fingern (beim belegten Butterbrot hingegen greift man zu Messer und Gabel!) Ein Herrenhof legt aber auch Wert auf die sog. Herrengelbfarbe, die in Schweden ein Zeichen für Reichtum und Prestige ist.
Und nicht nur einige Landhotels, die mit ihrem einzigartigen Gelassenheitsflair übrigens zu den mondänsten und teuersten Schwedens zählen, präsentieren sich im gelben Holzkleid. Auch ganz gewöhnliche (Bau)herren lassen kleine Villen mit Herrenhauscharme errichten.
Die „bescheidenen“ Schlösschen mit Türmchen und Erkern leuchten aus saftig grünen Wiesen und hinter hohen Tannen hervor. Besonders im schneereichen Winter heben sich die Häuser mit ihren Fassaden farbenfroh ab.
Bezauberndes Wohnflair bei klirrender Kälte
In der dunklen Jahreszeit glüht dazu alles, was einen Leuchtfaden hat, 24 Stunden lang und verwandelt die klirrende Kälte in eine warme, märchenhafte Lichterwelt. Kerzen, winzige Lämpchen und Öllämpchen schmücken die Fenster.
Gern verwenden die Schweden Glas, Kristall und Metall, um die Lichter zu vervielfältigen. Sie lieben antike Kristalllüster oder originelle Spiegel, an deren unteren Seite ein Kerzenhalter angebracht ist.
An den Türklingen glänzt weißes Porzellan und auch die Gardinenstangen werden gern an den Enden mit einem funkelnden Knauf versehen. In den endlosen Wintern hofieren die Schweden dem Licht. Spärliche weiße Tüllgardinen umspielen die Fensterscheiben.
Töricht wäre derjenige, der sich den Ausblick auf den See verhängt. Oft fehlen die Übergardinen, die in den weißen Nächten das Zimmer abdunkeln.
Nur heitere Jalousien schützen vor dem grellen Sonnenlicht. Wer soll schon gucken, wenn draußen Wald und Wiesen locken? Höchstens neugierige Touristen, die sich von dem lauschigen Interieur der Häuser angezogen fühlen.
Nicht selten kann man von einem Ende der Häuser zum anderen hindurchsehen – bis in den Hintergarten, in dem die Blumen sprießen. Daraus ergibt sich der sog. Enfilade-Effekt. Die Häuser wirken luftig und offen, eben sommerlich.
Vorschau:
Auf Kurt Tucholskys Spuren fühlen wir in den beschwingten schwedischen Sommer mit seinen langen weißen Nächten hinein und ergründen, was das Flair der schwedischen Sommerhäuser ausmacht.
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