Den Traum vom eigenen Schwedenhäuschen kann man sich auch in Form eines Zweitwohnsitzes verwirklichen. Der Trend der Deutschen zum Zweitwohnsitz ist offensichtlich. Man sucht weniger hektische Gefilde inmitten intakter Natur, möchte fernab vom Alltagsstress und Autoschlangen sein.
Schwedischer Wohnstil-Folge-Beiträge:
- Einführung: Holzhäuser und Wohnstil in Schweden
- 1/ Wohnen in Schweden: Das heitere Kolorit der Holzschlösschen
- 2/ Wohnen in Schweden: Kreationen aus Holz und gestreiftem Stoff
- 3/ Wohnen in Schweden: Königlich und schlicht
- 4/ Wohnen in Schweden: Sommerlich beschwingt und farbenfroh
- 6/ Wohnen in Schweden: Auf Tucholskys + Astrid Lindgrens Spuren
„Der See schaukelte ganz leise und spielte – plitsch, plitsch – am Ufer.“
Kurt Tucholsky: Schloss Gripsholm
Ein lächelndes Willkommen
Auch ein kleiner Hinterausgang darf auf dem Grundstück nicht fehlen – ein hübsches Holztürchen, durch das man sich in die Wildnis stiehlt. An der schwedischen Ostsee führt es in die Dünen… Die Tore in Schweden empfangen und entlassen die Besucher freundlich, sie haben oft die Form eines lächelnden Mundes und tragen zur allgegenwärtigen Heiterkeit bei.
Man legt Wert auf schmucke Haustüren, zu denen ein langer geschwungener Weg hinführt und vor denen Windspiele klingen. Herrschaftlich wirken die meist überdachten Eingänge. Der Vorgarten ist oft größer als das übrige Grundstück, das nicht selten in einen großen See mündet. In engen Gassen hingegen, in denen die Häuser an der Straße stehen, umspielen Blumen die niedrigen Fenster: Fingerhut und Rittersporn im Frühjahr und Goldruten im Herbst.
Dort kann man die entzückenden Fenster, hinter deren Scheiben die Erwachsenen ihre dekorativen Spielzeuge zur Schau stellen, ganz nahe bewundern: Segelschiffe, Riesenmuscheln, Seesterne, Tontöpfe, getrocknete Sträuße aus Wiesenblumen und -gräsern; Pelargonien, die monatelang blühen, und Tierfiguren, wie Möwen, Enten und Katzen. Am liebsten möchte man sofort einziehen.
Das eigene Haus in Schweden?
Die Wetterfahne auf dem Dachgiebel setzt das I-Tüpfelchen darauf. Ein graziöser Kater zum Beispiel belebt das grau verregnete Firmament… Nein, plötzlich schlägt das Wetter um und er blitzt mit den Augen in Blau, hat sich auf die Schäfchenwolken gehockt. Die Sonne blendet heiter in die Farbigkeit hinein, taucht die Häuser in frühlingsfrisches Licht.
Wer eine besondere Verbindung zu Schweden nachweisen kann, darf in Schweden auch in besonders attraktiven Urlaubsgegenden – wie zum Beispiel an der Küste oder auf einer Insel – kaufen. Dort liegen die Preise allerdings viel höher. Der schwedische Wohnstil ist für ein Ferienhaus wie geschaffen, weshalb man sich diesen Traum auch in Deutschland verwirklichen kann.
Holzbau in Skandinavien
Wer neu bauen will, der kann zum Beispiel auch in Mecklenburg auf relativ großen Grundstücken dem Feng Shui freien Lauf lassen. In Schweden liegt das Schlafzimmer auf der dunkleren und ruhigen Seite des Hauses zum Wald hin. Die tragenden Elemente werden in Schweden nicht sichtbar gemacht, sodass man ein leichtes Wohngefühl des Schwebens empfinden kann.
In Schweden baut man die Ständerwerke für die Häuser mit Winkeln, verwendet Nagelbleche und Ankernagel-Rillen in den Wänden und im Dach das Windrispenband. Während man in Deutschland auf das Verzapfen der Balken schwört und sie mit runden Nägeln verbindet, nagelt man in Schweden mit viereckigen Nägeln, deren Kanten leicht abgerundet sind. Diese haben eine bessere Zugkraft.
Die Schweden bauen sogar in Japan erdbebensichere Häuser. Die Fenster verglasen sie dreifach. In alten Häusern sind sie doppelt verglast. Weil man die Häuser dick isoliert, kann man es sich aufgrund des hohen K-Wertes leisten, mit Wasserradiatoren zu heizen. Man isoliert fast ausschließlich mit Steinwolle – 24 cm dick in den Wänden und bis zu 50 cm dick im Dach.
Drei weitere Holzstädtchen als Reisetipp
Wer nicht auf dem Lande, sondern lieber in einem traditionellen Städtchen wohnen möchte, dem seien zum Beispiel die drei Holzstädte Eksjö, Hjo und Nora empfohlen. In der älteren Nordstadt in Eksjö spiegelt sich der Humanismus der Stadtarchitektur in der Logik der Straßenführung wider, die von den flämischen Baumeistern nicht nur auf dem Plan ausgeführt wurde. Sie führen alle zur Brücke am Fluss.
Wenn sich die Kinder im Wald verlaufen, dann sollen sie einen Baum umarmen. In allen Höfen der Stadt wächst zum Schutz vor Krankheiten und Unglücken ein sog. Pflegebaum, zum Beispiel ein Ahorn, eine Kastanie oder eine Eiche. Er spendet Schatten und diente früher auch als Brandschutz. Lebendes Holz, Äste und Blätter, Früchte sind feucht und löschen die Funken. Auch der Schnee auf den Ästen ist nass.
Aber keine Angst, ein Holzhaus brennt lange nicht so leicht, wie man denkt! Und wenn Sie lieber in Deutschland bleiben möchten, dann holen Sie sich doch ganz einfach mit schwedischem Wohnambiente Ihr Skandinavien ins Haus.
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Fortsetzung: Im letzten Beitrag der Schweden-Folge wandeln wir u.a. auf den Spuren von Kurt Tucholsky und Astrid Lindgren.
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