Wohn- und Bauphilosophie: Holen Sie sich die Natur ins Haus! (7)

Wie wär`s mit einer Aussicht auf ein Schloss mit Kirche oder eine Burg, auf Weinberge, Pferdekoppeln und Kuhweiden, Wiesen und Wälder – zu jeder Jahreszeit anders und immer schön? Dazu muss man nicht in einem Glasklotz von Wintergarten sitzen.

Folgebeiträge Wohn- und Bauphilosophie in ENTSPANNT WOHNEN:

Brutkasten Wintergarten?

Eingangsveranda - schwarzes Schwedenhaus

Sogar die Eingangsveranda lässt sich als kleiner Wintergarten nutzen

Ein moderner Glasanbau zerstört die bauliche Formenharmonie eines Hauses. Feng Shui lehnt Häuser mit allzugroßen Glasflächen ab, weil dadurch viel zu viel Energie verlorengeht. In einem Wintergarten, in dem man im Grunde wie in einem Gewächshaus oder von allen Seiten einsehbar wie auf einer Terrasse sitzt, hat man oft das Gefühl der Ungeborgenheit.

Außerdem kann sich der Glasbau bei Sonnenschein bis zum Unerträglichen erwärmen. (Sorgen Sie in jedem Fall für gute Lüftung!). Nicht von ungefähr wird der herkömmliche Wintergarten oft als „Brutkasten“ bezeichnet. Viel angenehmer fühlt man sich in einer überdachten Veranda oder in einer Loggia, da sie das Drinnen und Draußen gemächlicher miteinander verbinden.

Die herkömmliche Veranda ist harmonisch in den Baukörper eingebunden. Bei der schwedischen Veranda wirkt die Verglasung von außen nicht dunkel und schwarz, sondern mit Hilfe von Sprossenornamenten oft feingesponnen wie eine Spitzenklöppelei. Auch dadurch wird der Raum – trotz des naturnahen Panoramas – von draußen deutlich abgegrenzt.

Garten und Haus verschmelzen

Offenes Fenster mit Blick auf Garten und Landschaft

Die Landschaft in das Wohnzimmer holen

Außerdem kann der Übergang nach draußen durch die Verwendung natürlicher Baustoffe wie Holz oder Bambus verwischt werden. Ein herkömmlicher Wintergarten ist teuer! Viel preiswerter und wirkungsvoller kann es sein, andere Räumlichkeiten zum Wintergarten umzufunktionieren.

Reizvoll ist zum Beispiel die Giebelverglasung mit filigranen Sprossen oder tiefe, große Dachfenster. Dort oben hat man ein prächtiges Panorama! Auch große, vieleckige Erker oder sogar ein verglastes Treppenhaus können den Bezug zum Garten und zur Landschaft raffiniert erweitern. Zumal man die Bereiche unter Umständen öfter frequentiert als einen Anbau. Übermäßig viel Glas im Wohnbereich ist allerdings nicht zu empfehlen. Zum typischen Wintergarten-Glaswürfel sollte kein offener Übergang bestehen (Energieverluste!).

Besonders erholsam wird es, wenn man in die „grüne Ecke“ des Hauses den Essbereich oder die Hausbibliothek integriert. Der Blick von einer Treppengalerie, die wie ein schönes Möbel den Raum ziert, auf Palmen und dann hinaus in den Garten kann ebenfalls sehr reizvoll sein. Und auch auf der Galerie – die durch ein Dachfenster Licht erhalten kann – stehen Pflanzentröge.

Farb- und Schattenspiele

Schattenspiel einer Palme auf altem Pflaster

Reizvolle Schattenspiele tragen zur Wohnlichkeit auf der Terrasse bei.

Einen besonderen Reiz kann auch ein großes Rundfenster erzeugen – als bewusster Kontrast zu der klar gegliederten Ständerbauweise; eine Rundung umrahmt einen Ausschnitt aus der Natur und weckt Assoziationen an den Erdball. Stimmungungen können durch farbiges oder bemaltes Glas (Jugendstil) verstärkt werden.

Es sollte nur als Zierde und nicht großflächig eingesetzt werden. Sprossenmuster und farbiges Glas erzeugen in Verbindung mit hohen Zimmerpflanzen geheimnisvolle Farb- und Schattenspiele an den Wänden eines Raumes, die in einer Veranda möglichst hell sein sollten.

Egal in welcher Form – ein Wintergarten ist immer eine Art, freizügig, kommunikativ und nicht zurückgezogen zu wohnen. Er leuchtet romantisch durch die Dämmerung am Abend, und in einem Wintergarten wachsen die Erdteile zusammen. Assoziationen an eine Orangerie, an Urlaub, Sonne und Meer bleiben nicht aus. Auch ein geschlossener Gartenpavillon kann als Wintergarten genutzt werden.

 

Fortsetzung: Im nächsten Beitrag der Wohn- und Bauphilosophie-Folge erhalten Sie Tipps zur Gestaltung von Wintergarten und Terrasse.

Wohnen und Entspannen mit Bildern?

 

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Als Buchautorin und Journalistin arbeitet Gabriele Walter mit dem Künstler und Grafiker Kurt Ries zusammen. In ihrem Reise- und Relaxblog helfen sie den Lesern, im Sinne der Selbstfürsorge und Prävention Stressverhalten zu korrigieren und sich Energie, Lebensfreude und mentale Kraft zuzuführen. Dabei fördern sie auch Kunst und Muse.