Kontemplation Wasserfall und Teich: Kunsthistorische Inspiration (6)

Ob nun der Garten Eden, die Liebesinsel, wo die „schaumgeborene“ Aphrodite dem Meer entsteigt, oder das wilde Jagdreich der Diana und ihrer Nymphen – alte Parks und Gärten sind die verwirklichte Wunschvorstellung von einer glücklichen und schönen Welt. Schließlich begann sich der Englische Gartenstil in Europa durchzusetzen, der in allen Aspekten der chinesischen Tradition entsprach.

Beitragsfolge: Kontemplation Wasserfall und Teich:

Die Villengärten Italiens

Springbrunnen - Beleuchtung am Abend

Zierbecken mit Springbrunnen im Stadtpark von Palma de Mallorca

In der italienischen Renaissance des 16. Jahrhundert füllten sich die Gärten erneut mit Architektur. Der Komplex der Hadriansvilla bei Tivoli umfasste zahllose Höfe, Becken, Einzelgärten und Grotten, allesamt von Säulen eingefasst und durch Bildwerke und Brunnen belebt.

Die Quelle des Wasserfalls im Garten der Villa Aldobrandini entspringt bei einem Stück „Naturfels“ im Wald, wenn auch der Brunnen selbst streng architektonisch und formell ist. Gäste der Villa Lante wurden in einen umschlossenen Garten geführt, in dem man sie bis auf die Haut mit verborgenen Wasserstrahlen durchnässte.

Barocke Garten- und Parkanlagen

Während der Barockzeit entstanden in den Gärten monumentale Bassins und Springbrunnen, die die Ausdehnung der damaligen Garten- und Parkanlagen betonten.

Das Grundprinzip eines Gartens von Le Nôtre ist die dominierende Mittelachse. Aber wenn sich der König in den Garten begab, beschränkte er sich fast ausschließlich darauf, die Brunnen zu besuchen, die als verborgene und verlockende Überraschungen in die Waldzonen des Bosketts eingestreut waren.

In keinem anderem Park waren so prächtige Brunnen versammelt wie in Versailles. Die Schüler Le Nôtres setzten das Werk ihres Meisters in seinem Geist fort. Ihre zahllosen Kaskaden zum Beispiel bestanden allesamt aus feinstem glattem Quaderstein und nicht aus rauem Mauerwerk wie in Italien. Sie bauten Grotten und versahen sie mit allen Tricks hydraulischer Automatik, die sie nur ersinnen konnten.

Der englische Landschaftsgarten

Pfau am Gartenteich

Pfau im Wassergarten

1763 war Jean-Jacques Rousseaus Roman La Nouvelle zu einem Bestseller geworden. Im selben Jahr legte der Marquis de Girardin den ersten Landschaftsgarten Frankreichs in Ermenonvill an.  Die Torfbeete im Königlichen Botanischen Garten von Edinburgh hingegen sind das Vorbild des für Enthusiasten geschaffenen Moorgartenstils.

Oder die Pfaueninsel: Der private, botanische Garten des preußischen Königs Friedrich Wilhelm II. ist eine verführerische Insel der Liebe fern vom Trubel der Welt. Exotik verbreiten u.a. die frei auf der Insel lebenden Pfauen mit ihren prächtigen Gefiedern.

Im Lütetsburger Landschaftspark vor den Toren der ostfriesischen Stadt Norden finden wir ein nach niederländischem Vorbild erbautes Wasserschloss. Schwarze Moorgräben durchziehen den ganzen Park und symbolisieren die Trauer des Grafen Edzard Mauritz von Knyphausen um seine geliebte verstorbene Frau. Einen farbenfrohen Kontrast dazu bilden im Frühjahr die üppig blühenden Rhododendren.

Privates Biedermeier-Idyll

In einem kleinen, sentimental-verspielten Biedermeier-Wassergarten hingegen führt der Achsenblick durch einen Rosenbogen über ein rechteckiges Seerosenbecken zu einem Wandbrunnen, der von einem mit Clematis umrankten Holzgitter eingerahmt wird. Aus einem Löwenkopf sprudelt ein Wasserstrahl. Das Ambiente ist umgeben von den geometrischen Formen einer Buchshecke.

Violette Rhododendronblüte

Rhododendron im Wassergarten

 

 

Verwandte Seiten auf unserer Website:

.

Bitte nutzen Sie das Gästebuch für Ihre Kommentare!

Als Buchautorin und Journalistin arbeitet Gabriele Walter mit dem Künstler und Grafiker Kurt Ries zusammen. In ihrem Reise- und Relaxblog helfen sie den Lesern, im Sinne der Selbstfürsorge und Prävention Stressverhalten zu korrigieren und sich Energie, Lebensfreude und mentale Kraft zuzuführen. Dabei fördern sie auch Kunst und Muse.