Die Provence ist von jeher ein Mekka für Künstler. In vielen Gemälden wird sie als Traumwelt dargestellt. Vor allem das provenzalische Licht fasziniert und inspiriert viele kunstschaffende Menschen. Angezogen durch das Wirken von Paul Cézanne schufen zum Beispiel Vincent van Gogh, Paul Gauguin, Auguste Renoir und später auch Henri Matisse hier farbkräftige Meisterwerke, die der modernen Malerei wesentliche Impulse gaben. Auch in Pablo Picassos Werken ist die mediterrane Stimmung dieser wunderschönen Landschaft spürbar.
Provence-Folge-Beiträge:
- 1/ Provence und Picasso: Reise zu den Werken Picassos
- 2/ Provence und Picasso: Künstlerisches Recycling
- 3/ Provence und Picasso: Von Skorpionen, Katzen und Eulen
- 4/ Provence und Picasso: Die nackte Jaqueline als Berg
- 5/ Provence und Picasso: Paloma und Sehnsucht nach Heimat
„Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele.“ Pablo Picasso
Mont Sainte-Victoire: Paul Cézannes Berg
Ebenso verewigten die Impressionisten und Postimpressionisten wie Claude Monet, Auguste Renoir und Paul Signac in ihren Bildern das mediterrane Licht. Legendär sind zudem die regelmäßigen Mal-Aufenthalte Henri Matisse an der Côte d’Azur.
Wiederholt bezeichnete Picasso Paul Cézanne als seinen Vater oder gar seinen Großvater. In Vauvenargues, einem einsamen Dorf an der nördlichen Seite des aus kunsthistorischer Sicht berühmten Mont Sainte-Victoire fühlte er sich ihm nahe.
In seinen späten Werken verarbeitete Picasso die Farbtöne aus der landschaftlichen Umgebung des Schlosses Vauvenargues.
Auf den Spuren Picassos
Auf einer Reise besonderer Art möchten wir uns in der Beitragsfolge „Die Provence und Picasso“ auf den Weg zur Kunst begeben und gemäß unseres Mottos „MEDITA + TERRA“ die künstlerische Entspannung mit dem Reisen verbinden.
Dabei können Provence-Verehrer der Frage nachgehen, welchen Einfluss der Landstrich auf Pablo Picassos Werk ausübte. Wenn man bedenkt, dass der Künstler stets leugnete, dieses oder jenes seiner Gemälde, diese oder jene Zeichnung könne etwas mit dieser oder jener Örtlichkeit zu tun haben, wird die Reise erst richtig spannend.
Frauen, Skorpione und Eulen
Picasso ließ sich gern von lokaltypischen Gegenständen – nicht selten von Abfällen auf der Straße – zu neuen Kunstwerken inspirieren. Im Museum von Antibes, dem Grimaldi-Schloss, verbrachte der Künstler – trotz der kargen Vorkriegszeit – vielleicht die glücklichsten Monate seines Lebens.
Seine Bilder erzählen von den Skorpionen in der südfranzösischen Landschaft, von den Katzen und Kaninchen fressenden Eulen im Luberon.
Der Künstler hat während seines ganzen Schaffens hauptsächlich Bilder gemalt, die von seinem eigenen Lebensbereich inspiriert waren, besonders von seinen Frauen. Allein 1963 schuf er 160 Bilder von Jacqueline Roque, die neben ihm in seinem Schloss in Vauvenargues bei Aix-en-Provence beerdigt ist.
Das Haus von Dora Maar in dem verträumten Dorf Ménerbes macht einen verlassenen Eindruck und wird heute nur von wenigen Touristen beachtet.
Fortsetzung:
Die erste Folge über Pablo Picasso und die Provence gibt einen ersten Einblick in seine Einstellung zu Kunst und Landschaft.
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