Aber ob die Häuser an Norwegens Südküste denn wirklich nur wegen der teuren Farbe weiß sind? Könnte nicht auch der fette Regenbogen, der sich hier von einem Felsenufer zum anderen schwingt und das ganze Farbspektrum zelebriert dazu beigetragen haben? Es würde geradezu unecht wirken, wenn die Holzhäuser so farbenfroh wie etwa beim Nachbarn in Schweden wären.
Norwegen-Folge-Beiträge: Das Weiß der Kapitäne
Weiß wie die Milchstraße
Die Naturwunder in Norwegen entlocken mehr als Staunen: zuweilen einen „Schrei“ der Überraschung. Die Witterung an der Sorlandküste schlägt auch im Sommer oft dramatisch um. Stundenlang starkes Licht und plötzlich – alle Wetter auf einmal, wie im April…
Abends wirft die Sonne ihre Glut erst golden und dann rot in die Schäfchenwolken, glitzert auf den Wellen, die leise an die Felsen klingen. In den Spätsommernächten, wenn hier der Himmel ein Planetarium ist, scheint der Schleier der Milchstraße das Weiß der Rivieraorte zu reflektieren. Man lege die Nachtlektüre unbedingt zur Seite, um diesen kulminativen Moment nicht zu verpassen!
Auch Henrik Ibsen war hier gewesen
So freut man sich auf die Helligkeit am nächsten Morgen und ist neugierig, welche Aufführung der Wikingergott im Laufe des Nachmittags auf seinem Programm haben wird. Henrik Ibsen mochte von diesen abwechslungsreichen Spielen zu seiner Dramaturgie inspiriert worden sein.
Die Atmosphäre ist gekennzeichnet von Spannung und gleichzeitig vollendeter Ruhe. In einem deckweißen Holzhaus in Grimstad absolvierte Ibsen eine Apothekerlehre, konnte hier nebenbei lernen, wann der Vorhang auf und zugehen muss.
Hochgeschätztes Norwegen
Wer seinen Urlaub in Norwegen plant muss sich damit abfinden, dass dort außer den Naturschauspielen, der Gastfreundlichkeit und dem Angeln das Leben viel teurer ist als in Deutschland. So ist nun mal das hochgeschätzte Norwegen, wo es in den Fischerhäfen kaum nach Tang und Fisch riecht, und sogar die Luft glasig und rein wie das Weiß der Rivieraorte ist.
In Risor, dem wohl weißesten, dümpeln alte malerische Boote zwischen plastikweißen Jachten. Sie tragen bei zu jener raffinierten Symbiose aus unverkrampfter Belassenheit, Wohlstand und Luxus. In dem putzigen, kleinen Hafen findet im Sommer das Festival der Holzboote statt, die in Norwegen ungeheuer malerisch sind.
Jedenfalls kann man es sich in Norwegen leisten, kaum Hochhäuser zu bauen. Hier leben Menschen, die für ein „Sandwich“ im Restaurant eine hohe Summe ausgeben. Wer sich mit Kaviar und Krebssuppe den Gaumen verwöhnen will, hat die Angel im Gepäck.
Vorschau: Aber noch viel schöner kann man das Wohnen erspüren, wenn man in Norwegen eine weiße Kapitänsvilla betritt…
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