Zur Einstimmung auf die entspannende Moselreise folgen Sie bitte zunächst einer Einladung in den ersten therapeutischen Landschaftspark Europas. Im Kurbad Bad Bertrich erwartet Sie ein Spaziergang der Achtsamkeit. Auf den Relaxbänken im Park kann man die Beine hochlegen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen.
Mosel-Folge-Beiträge:
- 2/ Mosel: Ritterromantik und Schiefer am Gaumen schmecken
- 3/ Mosel: Rebblüte in der Moselschleife
- 4/ Mosel: Weinseliges Retreat im Hunsrück
- 5/ Mosel: Der Rebsaft im Glas spiegelt die Arbeit der Winzer
- 6/ Mosel: Beilstein – ein mittelalterlicher Diamant in der Sonne
Heilwasser von Mutter Erde
Durch die tiefen Nadelwälder der Eifel schlängelt sich die Straße von der hektischen Autobahn in die Stille hinab. Es gibt viele Möglichkeiten, die Heilkraft der Elemente zu nutzen. Bad Bertrich ist von sieben erloschenen Vulkanen umgeben. Angenehme 32 Grad hat das Heilwasser, das aus großen Tiefen viel Natriumsulfat mitgebracht hat.
Die Quelle in dem kleinen Kurbad am Fuße der Eifel ist die einzige Glaubersalztherme in Deutschland. Schon die alten Römer wussten, dass das Heilwasser bei Stoffwechselerkrankungen hilft. In der Vulkaneifeltherme in Bad Bertrich können Sie eintauchen und den Alltag schnell vergessen.
In der Natur heilen
Zusätzlich wurden in dem Kurort sieben Themengärten angelegt: Kräutergarten, Fürstengarten, Stiller Garten, Entspannungsgarten, Bewegungsgarten und Lavagarten. Es gibt sogar einen Venen- und einen Diabetes-Pfad. U.a. kann man im oberen Terrassengarten in aller Ruhe seinen Yoga-Übungen frönen.
Der Landschaftspark wurde vom Münchener Psychologen Reinhard Schober nach dem Freudeprinzip der Landschaftstherapie konzipiert.
Dass der Gang durch die Natur und in einen Park gut tut, hat auch die amerikanische Psychologin Dr. Shapiro am eigenen Körper erfahren und deshalb das EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) entwickelt.
Das wissenschaftlich anerkannte Verfahren zur Traumabehandlung ist aus einem Spaziergang durch die Natur hervorgegangen. In jedem Themengarten des therapeutischen Parks im Römerkesseltal von Bad Bertrich hilft eine kleine Anleitung zur Achtsamkeit, die beglückende Wirkung des Parks zu erfahren.
Nehmen Sie sich Zeit, Zeit, Zeit
…lautet deshalb das oberste Gebot im Park. Die gute Stimmung kann man steigern, indem man selbst kleine Quellen der Freude entdeckt. Deren gibt es genug im Park, sei es eine herrlich blühende Wasserlilie mit ihren bizarren Formen und Farben oder der Aufenthalt in dem verspielten Rosenpavillon.
Landschaftstherapie soll emotional vorsorgen und den Freudepegel nachhaltig heben, indem sie die Besucher lehrt, die Natur achtsam zu erleben und sich an ihren Schönheiten mehr zu erfreuen als an materiellen Dingen. So schick die Modeschöpfungen in den noblen Vitrinen der Einkaufspromenade des Kurbads auch sind, innere Bereicherung und Vitalisierung lassen sich eher durch die Natur und das Bewusstmachen eines veränderten Lebensgefühls erreichen.
Schon beim Eintritt in den Park wird man gebeten, langsam und nicht schnell einzutreten. Man soll sich den Garten zu eigen machen und ein Stück, besser ein Gefühl, von ihm gedanklich mit nach Hause nehmen. Langsam verlässt man ihn auch wieder, so wie man gekommen ist, und schwelgt in den Farben und Düften der Riesenrhododendren.
Wenn Sie dann zum Abendessen in einen vollmundigen Moselriesling mit allen Sinnen „hineinlauschen“, klingt es etwa so: Aprikose, Mango, Pfirsich, feines Steinsalz und am Ende feine Zitrusnote.
Fortsetzung:
Die nächste Folge über die Landschaftstherapie führt hinab ins Moseltal und in die Weinblüte hinein.
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