Nach der gerichtlichen Ermächtigung zur Eheschließung heiraten die Pianistin Clara Wieck und der Komponist Robert Schumann 1840 in der Dorfkirche von Schönefeld bei Leipzig. Schumann bewirbt sich als Mendelssohns Nachfolger um die Stelle des Gewandhausdirigenten, doch er wird bitter enttäuscht. Mit dem Besuch des Schumann-Hauses dauert der Genussspaziergang auf den Spuren Robert Schumanns und Clara Wiecks durch Leipzig ca. 1 – 2 Stunden.
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Robert Schumann und die Davidsbündler
Von der Leipziger Thomaskirche führt die Klostergasse zum Kaffebaum. Mit seinen buntglasierten Fenstern und alten Türen bietet unterwegs der Thüringer Hof historisches Flair. Robert Schuhmann wohnte einst in dem Haus, bevor er mit Clara Wieck in die Inselstraße zog.
Der Kaffeebaum ist von jeher ein eherner historischer Künstlertreff. Auch Robert Schumanns „Davidsbündler“ hatten hier ihren Stammtisch. Heute tönt hier der Jubel und Trubel der Kneipen am Drallewatsch.
Nachdem sich Schumann in die kleine und doch so große Pianistin Clara Wieck – ein Kind Leipzigs – verliebt hatte, entsagte ihm deren Vater die Freundschaft, besuchte den Kaffeebaum nicht mehr und verzichtete auf die Mitarbeit an der gemeinsam gegründeten Zeitschrift „Neue Zeitschrift für Musik“. Seine Tochter schickte er für ein paar Jahre nach Dresden, um die Liebenden zu trennen.
Der Kaffeebaum am Drallewatsch
Ein museales Kleinod im Kaffeebaum ist das Kaffeemuseum. Und nicht allein die Kaffee-Kantate von Johann Sebastian Bach ging um die Welt, sondern auch jene barockfarbene und anmutige Sandsteinplastik aus der Permoser-Schule, die noch heute die Eingangspforte des zweitältesten europäischen Kaffeschankes, dem Kaffeebaum auf dem Drallewatsch schmückt.
Den lümmelnden Muselmann mit seiner bauchigen Kanne unter einem blühenden Kaffeebaum, der einem Putto eine Schale mit dem schwarzen Getränk reicht (oder umgekehrt?) sollte man unbedingt verinnerlichen!
Das kleine Ding „Träumerei“ komponiert
Durch das Barfußgässchen gelangt man zum Marktplatz und dann durch die Mädlerpassage zum Neumarkt. Am Standort des ursprünglichen Gewandhauses aus Mendelssohns Zeit finden wir heute das Städtische Kaufhaus, welches dem damaligen Baustil nachempfunden wurde.
Hier führte Mendelssohn Robert Schumanns „Frühlingssinfonie“ erstmalig auf. Und hier spielte Clara Wieck nach ihrer Rückkehr aus Dresden, ohne Schumann wiedergesehen zu haben, aus Liebe vier seiner ihr gewidmeten Symphonischen Etüden, während der Komponist unten im Saal saß. In dieser Zeit schrieb Schumann an Clara: „Das kleine Ding Träumerei komponiert…“
Das Schumann-Haus
Das Haus, in dem die Familie Schumann in Leipzig wohnte, wurde im Auftrag privater Besitzer seit 1995 zu einer Begegnungsstätte der Musik saniert. In der Inselstraße Nr. 18 entstand die „Frühlingssinfonie“, welche Felix-Mendelssohn-Bartholdy 1841 im Gewandhaus uraufführte.
Nachdem Robert Schumann eine Absage auf seine Bewerbung als Gewandhausdirigent erhielt, siedelte er – innerlich mit Leipzig überworfen – 1844 mit seiner Familie nach Dresden über.
Vorschau: Der nächste Beitrag der Leipzig-Folge führt über den Brühl zum neuen Bildermuseum.
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