Istrien steckt voller Kulturhistorie. Die schaudererregende Fojba-Schlucht in Pazin war für Dante Alighieri die Finsternis, das Inferno. Nach seiner Verbannung aus Florenz hatte sich der italienische Dichter auch auf die Wanderschaft nach Istrien gemacht. Das malerische Kastav bei Rijeka ist der Geburtsort der mittelalterlichen Maler Vincent und Ivan Kastav.
Istrien-Folge-Beiträge:
- Istrien: Viva Romantica (1)
- Istrien: Altertum, Fresken und Mosaike (2)
- Istrien: Von Pula zu den Brijuni-Inseln (3)
- Istrien: Rijeka und die Opatija-Riviera (4)
- Istrien: Von Rovinj nach Poreč (5)
- Istrien: Mosaikkunst der Euphrasius-Basilika in Poreč (6)
- Istrien: Über die Euphrasius-Basilika in Poreč (7)
Ein weltberühmter Totentanz
Der Glockenturm in Motovun stammt von dem berühmten Renaissance-Baumeister Andrea Palladio. Und auch die größte Pfarrkirche Istriens in Vodnjan orientiert sich am Palladio-Stil und birgt jahrhundertealte Mumien.
Will man an einem Feiertag hingegen das berühmte Freskenkleinod in Beram besuchen, begegnet man auf dem vom Duft der Kiefern eingehüllten Waldpfad so vielen Menschen, dass man sich fragt, wie sie wohl alle in die winzige Kirche hineinpassen.
Neben dem berühmten Totentanz über dem Haupteingang ist anschaulich naiv auch das menschliche Leben dargestellt: an der Westwand Adam und Eva, und links oberhalb der Seitentür fliegt ein Kind aus dem Mund Gottes auf Maria zu.
Ruinenstadt Dvigrad
Mittelalterliche Melancholie weckt die Ruinenstadt Dvigrad (Due Castelli) im Westen Istriens, die seit einer Pestepidemie im 17. Jahrhundert in einen Dornröschenschlaf versank und nicht wieder wachgeküsst wurde.
Aus den Fugen der Festungsmauern wuchert wild der Efeu, und hier und da liegt ein Fenstersturz-Torso oder ein steinerner Wassertrog zwischen den uralten Hausbausteinen aus weißem Kalk herum.
Nesactium aus der Bronzezeit
Ein Geheimtipp für eine archaische Wanderung von der Bronzezeit bis in das 7. Jahrhundert ist das von einer spätantiken Mauer umgebene Nesactium bei Pula.
In einer einmaligen Karstlandschaft über der Südostküste wandelt man auf den Spuren der Ureinwohner Istriens, die um 1200 v. Chr. die Region besiedelten. Die Legende berichtet, dass die stolzen Histrer – ein illyrisches Volk – lieber den Freitod wählten als in die Sklaverei der römischen Eroberer zu geraten.
Auch König Epulon war die Freiheit teurer als das Leben. Zuvor soll er jedoch noch seinen Schatz vergraben haben. Dieser wurde erst 1981 entdeckt und im archäologischen Museum von Pula ausgestellt.
Fortsetzung: siehe oben
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