Der österreichische Künstler Gerhard Rasser präsentierte in der internationalen Gruppenausstellung „16 mal Kunst“ in Weißenthurm neun kleinformatige Kunstwerke, die wir Ihnen gerne näher vorstellen möchten. Seine pastellfarbenen Aquarelle überzeugen vor allem durch ihre sowohl sparsame als auch harmonisch klassische Komposition, welche die Abgeschiedenheit der Naturromantik zum Hochgefühl stilisiert. Da dieser Beitrag erweitert wurde, posten wir ihn hiermit erneut.
(Blog-Kategorie „Enter into Art – LOUNGE“: Beiträge dieser Kategorie werden gegen ein Honorar für unsere Arbeit als Texter und Grafiker in freier Weise erstellt – Künstler und Kunstwerke von uns ausgewählt.)
Formschöne Harmonie und Ausgewogenheit
Weltflüchtig, fast menschenleer verbinden sich Gerhard Rassers Triptychen mit Spiritualität. Sie charaktierisieren eine große Schweigsamkeit, welche den Betrachter einlädt, sich in seine Strandbilder zu „versenken“ und im Zauber einer faszinierenden Stille meditativ innezuhalten. Dabei verquickt sich Materie mit der Reinheit flächenhafter Farben.
Widergegeben unter Verleugnung des persönlichen Pinselduktus, beantworten ferne Horizonte die Sehnsuchtsfrage unserer Zeit, umfangen in der lichtvollen Schönheit von Sonne oder Mond. In ihrer vereinfachten Formensprache kann man Gerhard Rassers Bilder auch als Anspielung auf den plakativen Werbestil verstehen, wodurch zugleich ein Kontrapunkt gesetzt wird: In der scheinbaren Einfachheit seiner Bilder verbirgt sich vergeistigte Tiefsinnigkeit.
Sein künstlerisches Schaffen erzählt von einer Verzückung eremitischer Zurückgezogenheit, die man allein oder vertrauensvoll zu zweit verleben kann – in formschöner Harmonie und Ausgewogenheit und mit der Zartheit samtener Farben.
Klick auf ein Bild, um es zu vergrößern und das Bilderkarussell zu starten!
.
Kunstmeditation:
Schließe deine Augen und beobachte bzw. höre deinen Atem so lange, bis du angenehme Ruhe in dir spürst! Stell dir vor, du würdest die Ausstellung besuchen und die Kunstbilder in achtsamer Weise betrachten. Suche dir ein Kunstbild aus:
- Worum geht es in dem Bild? Welche Besonderheiten weist es auf?
- Nimm dir Zeit und analysiere die Farben und die Formen in dem Bild! Welche Farben und Formen kannst du entdecken?
- Welche Assoziationen weckt das Bild bei dir spontan?
- Worin liegt das Geheimnisvolle, Unaussprechliche, das wohl rein aus der Seele quellende des Künstlers?
- Es ist vollkommen ausreichend, wenn du jetzt etwas Besonderes fühlst, auch wenn es sich nicht genau fassen lässt.
Spartanische Stimmungslandschaften
In Gerhard Rassers Schaffen spielt die Auseinandersetzung mit der Landschaft eine zentrale Rolle. Als Zeugnis singulärster Subjektivität wird sie künstlerisch arrangiert. Von vereinzelten vertikalen Figuren springt der Blick jäh in die Ferne zur Ausgewogenheit des Horizonts oder in die Weite des Himmels hinein.
Es handelt sich um introvertierte Stimmungslandschaften, die psychische Resonanzräume verkörpern. Spartanisch wie in einem Meditationsraum, aus dem jedes überflüssige Inventar verbannt wurde, animieren sie den Betrachter zur Versenkung.
Ebenso entsprechen die dezenten, matten Farbtöne dieser Vorstellung. Im melancholischen Bewusstsein der gesellschaftlichen Einsamkeit ist der Zauber dieser vereinfachten Naturschau vor allem in der Stille und im andächtigen Romantisieren zu suchen.
Vier Kunstwerke von Gerhard Rassers wurden in dem Kunst- und Geschenkbuch „16 mal Kunst“ auf einer Doppelseite präsentiert.
.
.