Der Künstler Ernest Chan aus Singapur hat eine „Ehrenvolle Erwähnung“ bei den internationalen Ausstellungen „Faszination weltweiter Kunst, Farbe und Meditation“ (2017) in Köln, Diez und Nassau gewonnen. Ernest Chans kleinformatiges Ölgemälde „A Fleeting Glance“ ist ein wundervolles Beispiel dafür, wie man ein Kunstbild aus ganz unterschiedlicher Perspektive betrachten kann. Mit einer Melange aus impressionistischem oder gar pointillistischem Pinselstrich führt das Bild in die lyrische Abstraktion hinein.
Ernest Chan: A Fleeting Glance
Ernest Chans Bild hat eine Größe von 13 x 11 cm. Wenn du auf das Bild klickst, kannst du es annähernd in Originalgröße betrachten. Am Ende des Beitrags findest du einen Link für eine Vergrößerung des Kunstwerks von Ernest Chan. Auf Wunsch kannst du die Vergrößerung in einem anderen Browserfenster öffnen und das Bild neben dem Text der geführten Kunstmeditation betrachten.
Einstimmung in die Kunstmeditation:
- Schließe deine Augen und beobachte bzw. höre deinen Atem so lange, bis du angenehme Ruhe in dir spürst!
- Betrachte nun das Bild und erfasse es zunächst in seiner Farbigkeit. Welche Farben kannst du neben den blauen Farbtönen wahrnehmen?
- Welche Formen und Figuren kannst du entdecken? Wie sind sie angeordnet? Was könnten sie bedeuten?
- Welche Assoziationen wecken die Farben und die abstrakten Formen spontan bei dir? Vielleicht Wasser, eine Brücke, Schatten?
In der linken unteren Ecke des Bildes kannst du die Signatur des Künstlers entdecken. Jedoch handelt es sich um ein kleines Missverständnis. Vielleicht ist es in Asien so üblich: Ernest Chan hat sein Kunstwerk nicht am unteren Rand, sondern am rechten Rand signiert. Dies führte dazu, dass das Bild in der Kölner Ausstellung leider im Querformat aufgehangen wurde. Erst als der Künstler die Ausstellungsbilder im Internet sah, konnte das Missverständnis geklärt werden.
Genuss- und Achtsamkeitsmeditation mit dem Kunstwerk von Ernest Chan
Aber was heißt „leider“? Kunst ist frei beim Erschaffen und ebenso frei und entspannend kann sie auch beim Betrachten sein. Betrachte nun das Bild aus der anderen Perspektive des asiatischen Künstlers! Der ausschlaggebende Faktor zur ehrenvollen Erwähnung resultierte vor allem aus der Komposition und der farblichen Harmonie, jedoch gleichzeitig auch aus der dem Bild innewohnenden geheimnisvollen lyrischen Stimmung.
- Welche Assoziationen wecken die Farben und die abstrakten Formen jetzt bei dir? Was kannst du jetzt in den abstrakten Formen entdecken? Es steht jedem Betrachter frei, figurative Formen in einem Bild auszumachen.
- Wodurch entsteht der Farbzauber in dem Kunstwerk? Achte auf die feine Abstufung der Farben und Töne! Durch welche Farbe werden Akzente gesetzt? Gibt es Farbakkorde?
Die Symbolsprache des Bildes muss jeder für sich selbst entschlüsseln, weshalb wir hier nur „Denkanstöße“ geben wollen und nicht detailliert auf sie eingehen. Der Künstler hat seinem Bild den Titel „Flüchtiger Blick“ gegeben. Ein flüchtiger Blick kann sich mit einer wundervollen Impression verbinden, welche zudem vielleicht noch balsamisch duften kann.
Ein flüchtiger Blick kann aber auch täuschen, wobei sich die Frage nach der Perspektive ergibt. Letztendlich betrifft dies auch die menschlichen Beziehungen. Oft verstehen sich die Menschen nicht, weil sie sich nur flüchtig oder aus unterschiedlicher Perspektive betrachten. Wechselt man die Perspektive, kann man den anderen vielleicht besser verstehen.
- Wodurch können Missverständnisse entstehen? Welche Verhaltensweisen tragen dazu bei? Welches Verhalten hat dich vielleicht selbst einmal in eine missverständliche Situation geführt?
- Oder hat dich vielleicht auch einmal ein flüchtiger Blick zu wundersamen Eindrücken bewegt? Und dann hast du den Ort ein zweites Mal besucht und alles sah ganz anders aus?
- Wenn dich die Stimmung in den „beiden“ Bildern berührt, dann öffne ihr dein Herz!
- Worin besteht die emotionale Botschaft des Künstlers?
- Infolge des achtsamen Betrachtens bist du jetzt konzentriert und entspannt. Du spürst den geheimnisvollen Zauber von Kunst!
Bildaufbau und Maltechnik im Kunstwerk von Ernest Chan
Das Ölbild zeigt eine lyrische Abstraktion mit schmalen, linearen Formen, die sich zu sensiblen Farbklängen und Empfindungen verdichten. Ganz im Gegensatz zur „kalten“ geometrischen Abstraktion können auch figurative Formen assoziiert werden und die individuellen Gefühle des Künstlers spontan mit einfließen.
Mit tänzerischem Rhythmus befreit der Künstler die Farbe von den Formen und beschränkt sie auf die sinnlichen Empfindungen. Magisch wird man in eine informelle Landschaft hineingesogen.
Empfindungen werden durch Farbflecken, spontane und ungenaue Linien und zarte Farbnuancen dargestellt. Emotional aufgeladen ist quasi alles möglich, sowohl für den Künstler als auch für den Betrachter. Er kann sich perspektivisch befreien und zu neuen Einsichten oder Gefühlen gelangen.
Klein ist groß: Ernest Chans Kunstwerk in einer Vergrößerung
Per Klick auf den Link kannst du das kleinformatige Bild in einer Vergrößerung betrachten. Nutze dann bitte die „+Lupe“ dazu:
Ernest Chan, Singapur: „A Fleeting Glance“ (Vergrößerung)
Übrigens malt Ernest Chan – wie alle Künstler – auch große Bilder!
Kleinformatige Bilder eignen sich auch als außergewöhnliche Geschenke für festliche Anlässe!
Autoren: Gabriele Walter + Kurt Ries, Königswinter bei Bonn
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