Hinter den reich verzierten Fassaden Stralsunds fanden die Hansetage statt. Ihre Wurzeln hatte die Hanse in Deutschland. Unter dem Schutz der Privilegien, die ihren Kaufleuten von ausländischen Herrschern gewährt wurden, wuchs sie zu einer EU des Mittelalters heran. Folgen Sie uns auf einem meditativen Stadtrundgang durch die bezaubernde Altstadt von Stralsund, genießen Sie die Abenddämmerung!
Rügen pur! Alle Beiträge in der Kategorie „Meditative Musterreise Rügen“ / MEDITA-Reisejournal!
Strelasund – Panorama zum Träumen
Wer die 349 Turmstufen der Stralsunder Marienkirche bewältigt, wird mit einem herrlichen Rundblick über die 48 ha große Altstadtinsel zwischen Strelasund mit Rügendamm, Knieper- und Frankteich belohnt. Die drei mächtigen Backsteinbasiliken, Hafenspeicher und der neue Rügendamm prägen das Panorama.
Dies lässt sich auch vom Fischerdorf Altefähr auf Rügen oder vom Yachthafen aus bestaunen: Am schönsten ist es im Morgen- oder Abendlicht, wenn sich das Rot der Sonne in den Stralsunder Kirchenfenstern spiegelt.
Alter Markt mit Rathaus und St. Nikolai…
Die harmonische Gliederung der spätgotischen, türmchenbewehrten Schaufassade in feines Blendwerk und Spitzbogenportale macht den Charme des Stralsunder Rathauses aus. Stralsunds Patrizierstolz war in hanseatischen Zeiten gleichzeitig Handelshaus. Schließlich waren die Ratsherren meist identisch mit den Kaufleuten, was Wege sparte. Die von Holzsäulen gestützten Barockgalerien in seinem langgezogenen Innenhof wirken florentinisch.
Für Handel und Fischfang brauchte man gute Schiffe und einen Schutzpatron! Neben dem prächtigen Stralsunder Rathaus steht am Alten Markt die Pfarrkirche St. Nikolai. Die Ausstattung in ihrem Inneren gilt als die prächtigste Norddeutschlands. Der heilige Nikolai ist Schutzpatron aller Seeleute.
Die Marienkirche am Neuen Markt in Stralsund wird von herrlichen Netz- und Sterngewölben überspannt. Enge Gässchen mit handtuchschmalen Bürgersteigen und holprigem Pflaster führen zur Jakobikirche in der Jakobiturmstraße, die stark zerstört war und umfangreich restauriert wurde.
(Freiluft)museum für Backsteinfreunde
Stralsunds Altstadt ist Weltkulturerbe: Schmucke Patrizierhäuser prägen ihr Bild – wie zum Beispiel in der Heiliggeiststraße. In der verwinkelten Idylle reiht sich Spitzbogen an Stufengiebel, kupferne Zinnen und Turmhauben weisen den Weg. Das warme Backstein-Rot im Kontrast zum Blau des Himmels und des Wassers sowie zum Grün der Landschaft wurde zum Kennzeichen der Hanse-Städte.
Das Deutsche Meeresmuseum in Stralsund ist in der ehemaligen Klosterkirche des Katharinenklosters untergebracht – eine gelungene Verbindung von Backsteingotik und Museumsarchitektur. Im ehemaligen Chor der Kirche ist das 16 m lange Skelett eines Finnwals effektvoll platziert, der 1825 an der Westküste Rügens gestrandet war. Im ehemaligen Dominikanerkloster in der Mönchstraße ist außerdem das Kulturhistorische Museum untergebracht.
Meditativer Stadtrundgang durch die Stralsunder Altstadt
Backsteingotik im Detail
Lass dich treiben und entdecke die kleinen, unerwähnten Schönheiten der Hafenstadt. Wähne dich ins Mittelalter zurück. Es bummelt dich…, du bist entspannt, betrachtest versonnen alte Türen und Fenster, architektonische Details. Schließe die Augen und erfahre die Düfte der Gassen.
Suche einen ruhigen Sitzplatz am Markt. Betrachte einzelne Details und die Backsteine des Stralsunder Rathauses und vertiefe dich in seine Bauweise. Zähle dabei Fenster, Tore, Türmchen und Giebel.
Stark wie Pfeiler und Rippen – Träumen und Loslassen…
Nimm Platz und lausche andächtig den Tönen in einer Kirche. Was hörst du? Fühlst du andere Dinge als draußen? Dicke Pfeiler tragen die Gewölbe. Stell dir vor, dein Körper ist ein Pfeiler, deine Arme sind die Gewölberippen. Du bist stark und erdest dich.
In den zum Teil kolossalen Aquarien des Stralsunder Meeresmuseums betrachtest du die Flora und Fauna der Ostsee. Meditativ versinkst du in den schwebenden Bewegungen, Farbenspielen und Formen, bis du alles um dich herum vergessen hast.
Zeit und Muße: Dem Abend lauschen
Am alten Fährhafen in Altefähr beobachtest du den Anbruch der Dunkelheit. Segelschiffe wiegen sich im Abendrot. Dämmerlicht senkt sich herab. Langsam zeigen sich die ersten Lichter der Stadt. Nach und nach werden es immer mehr. Stimmen verklingen. Du genießt die blaue Stunde und die aufkommende Stille. Du bist vollkommen ruhig, entspannt und gelassen.
Vorschau: Im nächsten Beitrag unserer Rügen-Serie fahren wir durch herrliche Alleenstraßen zu den Kranichen auf der Insel Ummanz.
.