Das Meer ist für Heine Spiegel seiner Seele. Bei seinen Strandwanderungen erlebt er den Zauber der Natur. Stundenlang sitzt er im Sand und verfolgt mit träumerischem Gemüt die Brandung der Wogen, lauscht deren Brausen, den Stimmen der Möwen und dem Knirschen seiner Schritte auf Muscheln und Meeressteinchen. Die eigenartige Landschaft der Küste mit den Sielen im Watt, ja das Meer als Element ergreifen ihn zutiefst. In seinen Gedichten identifiziert er sich mit ihm, sein Glitzern und Schillern erleuchtet auch seine dichterische Seele. Mal melancholisch plätschernd, mal leidenschaftlich aufbäumend oder wild rauschend und dann wieder resignativ schlägt die romantische Stimmung – wie zum Beispiel in seinem Gedicht „Der Schiffbrüchige“ – in nüchterne Wirklichkeit um.
- Poetische Fotoreise: Auf den Spuren von Heinrich Heine auf der Norderney
„… über mir der Himmel wie eine riesige Kristallkuppel – ich erscheine mir dann selbst sehr ameisenklein und dennoch dehnt sich meine Seele so weltenweit.“
Heinrich Heine
Im Schäfchenmantel
Schäumt die graue See heran
Näher und Näher.
Abendspaziergang
Muschelknirschen im Goldglanz
Der Wolken spiegelnd.
Im Pavillon der
Wolkenpracht der Himmel küsst
Brausende Wogen.
Zum Perlmuttglanz
Der Wolken andächtig die
Möwen meditieren.
Die Haiku-Gedichte unserer Beiträge sind auch in den Geschenk-Buchreihen „LOUNGE“ und „Kunstretreat“ enthalten.
Sketchzeichnungen von Kurt Ries
Haiku-Gedichte von Gabriele Walter