Der japanische Künstler Isao Kobayashi hat eine „Ehrenvolle Erwähnung“ bei der internationalen Ausstellung „Faszination weltweiter Kunst, Farbe und Meditation“ (2018) in Köln, Weißenthurm und Kobern-Gondorf gewonnen. In surrealistischer Weise zeigt sein kleinformatiger Kunstdruck die Impression einer altertümlichen Stimmung. Er gleicht einem emotionalen Klanggemälde verschiedener Goldtöne und fordert dazu auf, sich aus der Vergangenheit in die Zukunft hinein zu erinnern.
Isao Kobayashi:
The Place Where the Memory Returns No. 156
Isao Kobayashis Bild hat eine Größe von 14 x 14 cm. Wenn du auf das Bild klickst, kannst du es annähernd in Originalgröße betrachten. Am Ende des Beitrags findest du einen Link für eine Vergrößerung des Kunstwerks. Auf Wunsch kannst du die Vergrößerung in einem anderen Browserfenster öffnen und das Bild neben dem Text der geführten Kunstmeditation betrachten.
Einstimmung in die Kunstmeditation:
- Schließe deine Augen und beobachte bzw. höre deinen Atem so lange, bis du angenehme Ruhe in dir spürst.
- Betrachte nun das Bild und erfasse es zunächst in seiner Farbigkeit. Welche Farben kannst du neben dem Goldton wahrnehmen?
- Welche Formen und Figuren kannst du entdecken? Wie sind sie angeordnet? Wo herrscht Leere? Betrachte auch den Hintergrund des Bildes!
Es handelt sich um eine digitale Druckgrafik auf Papier. Sie vermittelt das Gefühl pastös aufgetragener Farben, sodass morbide Strukturen hervortreten und der Anschein weiß gelassener Leinwandflecken entsteht.
Genuss- und Achtsamkeitsmeditation mit dem Kunstwerk von Isao Kobayashi
Im hohen Maße ist die Farbe die Trägerin der Stimmung in einem Bild. Der ausschlaggebende Faktor zur ehrenvollen Erwähnung resultierte vor allem aus der Komposition und der farblichen Harmonie sowie aus der dem Bild innewohnenden edlen und geheimnisvollen Stimmung zugleich. Handelt es sich um einen Wanderer zwischen Zeit und Raum?
- Welche Assoziationen wecken die Farben und die morbiden Strukturen spontan bei dir? Schatztruhe, alte Mauer, Mumie, Statue, Gips, Sagengestalt, Thronsitz, Gottheit, Priesterkaste?
- Sicher kannst du in der Tierfigur eine menschliche Gestalt entdecken. Wie ist sie gekleidet?
Liegt in der brüchigen Vergänglichkeit vielleicht ein kultisches Element? Mit ihrer modernen Kleidung und dem Ziegenkopf weckt die Figur den Eindruck, als wolle sie alt werden, aber nicht erwachsen. Oder möchte der Künstler gar Empfindungen der Vergangenheit in die Gegenwart retten? Es mag sich um ein Fundstück utopischer Archäologie handeln, vorgeführt im kultischen Gehäuse. Orientiere dich in unserer Blogkategorie „Entspannung mit Kunst und Farben“ (Oberkategorie „KUNSTgenuss“) über die Eigenschaften der Farben Gelb und Gold!
- Wodurch entsteht der Farbzauber in dem Kunstwerk? Achte auf die feine Abstufung der Farben und Töne! Welche Farbe ruft die noble Ausstrahlung des Motivs hervor?
- Betrachte nun den Hintergrund des Bildes im Einzelnen. Wo herrschen Licht und Schatten? Was kannst du dort entdecken?
Im Hintergrund sieht man eine Zeichnung und Texte, welche in geheimnisvoller Links- bzw. Spiegelschrift verfasst wurden. Die Symbolsprache des Bildes muss jeder für sich selbst entschlüsseln, weshalb wir hier nur „Denkanstöße“ geben wollen und nicht detailliert auf sie eingehen.
- Worin besteht die emotionale Botschaft des Künstlers?
- Wenn dich die Stimmung in dem Bild berührt, dann öffne ihr dein Herz!
- Schließe deine Augen! Nimm die strahlende Farbigkeit in dich auf!
- Infolge des achtsamen Betrachtens bist du jetzt konzentriert und entspannt. Du spürst den geheimnisvollen Zauber von Kunst!
Bildaufbau und Maltechnik im Kunstwerk von Isao Kobayashi
In einer Digitaldruckserie hat der Künstler Ziegenkopfmotive dargestellt. Das preisgekrönte Kunstwerk gleicht einer nachdenklichen Betrachtung von Vergangenheit und Gegenwart. Strukturen und Figuren verdichten sich zu sensiblen Empfindungen. Als Vorlage für den Hintergrund diente eine astronomische Skizze von Leonardo da Vinci. Darin sind Notizen über die Erde und den Mond sowie über ihre Größe und ihr Verhältnis zur Sonne enthalten.
Mit seiner symmetrischen Komposition ist das gesamte Bild im glänzenden Gold gehalten. Als würde der Putz abbröckeln, erzeugen morbide Strukturen einen Eindruck von Patina und rissiger Brüchigkeit. Dies erinnert an Venedig oder an die alten Städte in der Toskana sowie an die Zeit der Renaissance. Ebenso zeigen die verwitterten Strukturen Anklänge an eine alte römische oder griechische Amphore.
Die von den Zeiten verschlissenen Details stehen im Kontrast zu dem modernen zeitgenössischen Motiv: Die Figur eines jungen Mannes mit offener Jacke und T-Shirt trägt einen rätselhaften Ziegenkopf. Exakt in der Mitte des Bildes positioniert, scheint er aus einem weißen Leinwand-Hintergrund hervorzutreten und gleicht in dieser Weise einer Marmorfigur.
Klein ist groß: Isao Kobayashis Kunstwerk in einer Vergrößerung
Per Klick auf den Link kannst du das kleinformatige Bild in einer Vergrößerung betrachten. Nutze dann bitte die „+Lupe“ dazu:
Isao Kobayashi, Japan: „The Place Where the Memory Returns No. 156“ (Vergrößerung)
Übrigens malt Isao Kobayashi – wie alle Künstler – auch große Bilder!
Kleinformatige Bilder eignen sich auch als außergewöhnliche Geschenke für festliche Anlässe!
Autoren: Gabriele Walter + Kurt Ries, Königswinter bei Bonn