Die Rezensenten werden es nicht müde, die Lieder in Goethes Roman „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ zu interpretieren. Dabei spricht doch vor allem Mignons berühmtes Italienlied für sich selbst. Nicht nur die Wiederholungen im Refrain tragen die Stimmungswerte des Gedichts, welches u.a. von Ludwig van Beethoven vertont wurde. „Gehst du nach Italien, so nimm mich mit.“, bittet die lyrische Sängerin im Roman. Mignons Traumland versinnbildlichte auch Goethes Verlangen. Eine arkadische Landschaft und Paläste mit Marmorbildern werden umrissen. Der Weg dahin führt über den nebelgrauen Berg. Die Beiträge der neuen Blogkategorie „Reisen mit Poesie“ werden damit fortgesetzt.
Hommage an Ludwig van Beethoven und Johann Wolfgang Goethe
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Kennst Du das Land
Johann Wolfgang Goethe (1749-1832)
Kennst du das Land? wo die Zitronen blühn,
Im dunkeln Laub die Goldorangen glühn,
Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht.
Kennst du es wohl?
Dahin! dahin! möcht‘ ich mit dir,
O mein Geliebter, ziehn.
Kennst du das Haus? Auf Säulen ruht sein Dach,
Es glänzt der Saal, es schimmert das Gemach,
Und Marmorbilder stehn und sehn mich an:
Was hat man dir, du armes Kind, getan?
Kennst du es wohl?
Dahin! dahin! möcht‘ ich mit dir,
O mein Beschützer, ziehn.
Kennst du den Berg und seinen Wolkensteg?
Das Maultier sucht im Nebel seinen Weg,
In Höhlen wohnt der Drachen alte Brut,
Es stürzt der Fels und über ihn die Flut!
Kennst du ihn wohl?
Dahin! dahin! geht unser Weg,
Oh Vater, laß uns ziehn!
Hatte Goethe seinen Roman vielleicht nur wegen Mignon geschrieben? Als Inbegriff einer poetischen Sehnsucht nach dem Süden impliziert das Mignon-Lied auch den Gegensatz von „Kälte“ und „Wärme“.
Lies das Gedicht einmal laut oder wiederhole es still! Worin liegt die Sehnsucht in Goethes Gedicht begründet? Achte besonders auf die Wiederholungen am Anfang der drei Strophen und im Refrain sowie auf jene klangvollen Wörter, welche dich in die Ferne entführen.
Träume dich in das sonnige Flair des Südens hinein und entspanne dabei! Gleichwohl ist es das erste Lied von Beethovens Zyklus „Sechs Gesänge für Singstimme und Klavier op. 75.
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