Wohnen mit Bildern: Nonverbal mit aller Welt kommunizieren (3)

Kunst macht edel, sie tränkt den Raum mit einem intellektuellen Hauch. So erinnert eine Terrakotta-Büste an die Kunstfertigkeit der Etrusker oder an die römische Antike. Kunstwerke sprechen die Gefühlsebene an. Die Muse hebt die Lebensqualität durch feinfühliges Erleben und fördert die Kommunikation. Der Aufbau einer Kunstsammlung macht nicht nur ein Unternehmen in der Regel bekannter, er verleiht dem Sammler einen hohen Sympathiefaktor in der intellektuellen Welt.

 

Beitragsfolge:

 

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Räumliche Illusionen erzeugen

Der passionierte Kunstfreund kann sich jederzeit aus dem Alltag herausheben, die Bilder zu sich selbst sprechen lassen. In der Umgebung von Bildern entwickeln sich kreative Denkräume, die von Meditation, Stille und poetischer Kraft beseelt sind. Darüber hinaus macht es Spaß, kleinere Dinge zu Kunstobjekten zu erheben, um eine verstärkte räumliche Illusion zu erzeugen. Große Spiegel können dazu hilfreich sein.

 

Kunst sammeln und arrangieren

Kunstretreat im kleinen Wohnraum

 

Beim Gestalten übt man sich auch in der nonverbalen Sprache der Kunst, in jenem Gefühl für die Beziehung zwischen Bildern und anderen Gegenständen. Dabei genießt man auch die Freude, Arrangements zusammenzustellen und wieder zu verändern. So lassen sich gleichzeitig auch viele neue Aussagen in den Bildern entdecken. Wenn die Objekte sorgfältig ausgewählt und die Proportionen ausgewogen sind, kann ein Zimmer auch größer wirken.

Verschiedenartigkeit sorgt für anregende Spannung und erzählt Geschichten über den Bewohner. Zum Beispiel kann die Bilderwand gegenüber der Tür liegen, so dass sie beim Betreten des Raums ins Auge fällt, oder sie dient – vielleicht in Form eines Paravents – als freistehender Sichtschirm. Ein schlichter Raum kann als Rahmen für die Bilderwand dienen, die es in meditativer Ruhe zu betrachten gilt.

Ein Miniaturmuseum in der eigenen Wohnung?

Eine Bilderwand kann aus Bildern gleicher Farbgebung, aber auch gleichen Mediums, Stils oder Inhalts bestehen. Oder man sortiert sie spontan nach Geschmack und Assoziationen – durchkomponiert wie ein sinfonisches Werk mit Ouvertüre, Hauptteil und Finale. Die Wohnumgebung erhält dann das Flair eines Miniaturmuseums.

 

Treppe mit Bildern

Der Teppenraum ist ideal für eine Bildergalerie

 

In diesem Sinne eignen sich kleine Bilder auch gut dazu, sie auf mehrere Räume zu verteilen. Bilder können auch auf einer Kommode, auf dem Fensterbrett oder in einem Regal stehen. Dann kann man sie leicht in die Hand nehmen, es sich im Ohrensessel oder im Liegen bequem machen und in aller Ruhe ihre Schönheit genießen. Wer will, kann auch Konventionen auf den Kopf stellen, also beispielsweise Bilder vor einer Fototapete mit blühenden Bäumen oder vor einem Fensterkreuz aufhängen, so, als ob sie schweben würden.

Kunstvoll gerahmt, kann man die Bilder zu Paaren und Vierergruppen zusammenstellen oder – entsprechend der Petersburger Hängung – fürstlich dicht behangene Wände kreieren. Und dann beginnen die Kunstwerke eine Geschichte zu erzählen, das Verlangen nach Nahrung oder Erotik anzuregen und den Hauch von Exotik zu verbreiten.

In die Hand nehmen und arrangieren

In nicht zu strengen Säulen angeordnet, sollten die Bilder  (vielleicht auch an sichtbaren Schnüren) lieber zu niedrig als zu hoch aufgehängt werden, weil der Raum dadurch ruhiger wirkt. Wie auf einem Hausaltar kann man sie als Teil eines Stilllebens verwenden, selbst wenn ihr Motiv gar kein Stillleben ist. Beliebig kann man sie dann erneut in die Hand nehmen und in drei Reihen hintereinander wieder hinstellen oder in ein besseres Licht rücken.

 

Kunst aus aller Welt sammeln

Jeden Tag ein anderes Bild in die Hand nehmen, achtsam betrachten und entspannen

 

In der niedrigen Augenhöhe des Sitzenden lassen sich die Motive am besten betrachten, zum Beispiel sind Pflanzen oder der Mond ideal, um sie mit Lyrik zu ergänzen. Je größer die Anzahl der Bilder, desto subtiler stellt unser Unterbewusstsein fantasiereiche Verbindungen zwischen ihnen her. Vergoldete oder auch weiße Rahmen bringen die Bilder zum Leuchten. Rahmen akzentuieren Bildgruppen und passen zugleich gut zu den (vielleicht geschnitzten) Möbeln. Eine einheitliche optische Wirkung erlangt man durch Regelmäßigkeit und Symmetrie.

Rechts und links von einer Tür oder auch als Umrandung einer Durchreiche täuschen Bilder dann selbst den Effekt eines kunstvollen Rahmens vor. Aber auch die ungeordnete Anordnung hat ihren Reiz. Chaos ist nur eine andere Form der Ordnung, die lediglich eine andere Betrachtungsweise verlangt. Passen doch philosophisch durchdachter Mischmasch und scheinbarer Wirrwarr bestens zur Kunst, denn diese ist geheimnisvoll frei, wie die Gedanken, der Geist und die Seele.

 

Kunstbilderecke in Augenhöhe

Kunstbilderecke in Augenhöhe

 

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Als Buchautorin und Journalistin arbeitet Gabriele Walter mit dem Künstler und Grafiker Kurt Ries zusammen. In ihrem Reise- und Relaxblog helfen sie den Lesern, im Sinne der Selbstfürsorge und Prävention Stressverhalten zu korrigieren und sich Energie, Lebensfreude und mentale Kraft zuzuführen. Dabei fördern sie auch Kunst und Muse.