Rijeka und Opatija liegen dicht beeinander. Überschwänglich beschreibt Rudolf Bergner in seinem 1888 erschienen Reisehandbuch über Ungarn die damals ungarische Hafenstadt Fiume. Heute laufen hier alle Wege von Norden zusammen und man kämpft sich im dichten Verkehrsstrom durch die 10 km lange Küstenstadt nach Süden voran. Oberhalb der Opatija-Riviera erhebt sich das schöne Učka-Gebirge.
Istrien-Folge-Beiträge:
- Istrien: Viva Romantica (1)
- Istrien: Altertum, Fresken und Mosaike (2)
- Istrien: Von Pula zu den Brijuni-Inseln (3)
- Istrien: Rijeka und die Opatija-Riviera (4)
- Istrien: Von Rovinj nach Poreč (5)
- Istrien: Mosaikkunst der Euphrasius-Basilika in Poreč (6)
- Istrien: Über die Euphrasius-Basilika in Poreč (7)
Spaziergang durch Rijeka
Wer einen Stop einlegen will oder auf die Abfahrt eines Schiffes wartet, der kann in der altstädtischen City von Rijeka einen Kaffee trinken und durch die Markthalle oder den Fischmarkt bummeln – oder vom Stadtteil Sušak auf einem steilen Treppenweg mit 550 Stufen auf dem Berg Trsat (135 m) oberhalb der Riječina-Schlucht hinaufsteigen.
Dort befinden sich an der Stelle der einstigen römischen Festung die mittelalterliche Burg der Familie Frankopan und eine kleine Wallfahrtskirche. Und von hier aus hat man einen herrlichen Ausblick auf die Inseln im Kvarner Golf, auf Rijeka – die größte Hafenstadt und Schiffswerft in Kroatien – und auf die Opatija Riviera.
Über dem Altar der von vielen Pilgern besuchten Kirche hängt ein angeblich wundertätiges Gemälde der Gottesmutter mit Kind. In der Nähe von Rijeka lockt das malerische Bergdorf Kastav.
Auf dem Lungomare flanieren
Die Riviera von Opatija an der grünen Ostküste Istriens glänzt auf mit der Pracht ihrer wunderbaren Lustgärten und pompösen Villen im mediterranen Romantikstil der K.u.K.-Epoche. Sie lässt sich am besten auf dem 12 km langen in die Uferfelsen gemauerten Promenadenweg „Lungomare“ erkunden, der die Sommerfrischen Volosko, Opatija, Ičići, Ika und Lovran miteinander verbindet.
Unterhalb von hängenden Elysien, in denen Seidenrosenbäume, Kakteen, duftende Lorbeersträucher sowie Magnolien, Kamelien und Mimosen blühen, Feigen, Orangen und Zitronen reifen, wandelt man in der lauen Frühlingsluft vorbei an Badebuchten und Fischerhäfen.
Die Hotels, Pensionen und Erholungsheime reihen sich wie eine Kette an der Kurpromenade entlang und sind Zeugnis dafür, dass dies ein nobles Pflaster ist.
Mildes Klima und grüne Landschaft
In Opatija rollt abends die Kugel im Spielkasino und man schwingt in kristalllüsternen Salons das Tanzbein zur Walzermusik. Einige Hotels haben Schwimmbecken mit temperiertem Meerwasser. Die mittlere Jahrestemperatur an der Opatija-Riviera beträgt 14,7 Grad, und es gibt hier rund 100 absolut wolkenlose Tage im Jahr.
Das milde Klima und die üppige Landschaft mit dem Učka-Gebirge im Hinterland des Küstenstreifens mag erklären, warum sich Opatija in der K.-u.K.-Zeit zum österreichischen Pendant von Nizza oder San Remo entwickelte.
In dem Luftkurort erholte sich der europäische Adel, darunter auch die Kaiser aus Wien und Berlin, sowie Künstler und Schriftsteller. Die heutige europäische High-Society hat längst damit begonnen, das mondäne Seebad wiederzuentdecken.
Fortsetzung: siehe oben
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