Nicht selten gibt es einen fruchtbaren Austausch zwischen den verschiedenen Genres der Kunst. Die Verbindung zwischen Kunst und Literatur inspirierte uns als Künstler, Dichter und Autoren sowohl zu dem Reise- und Relaxblog „Bernsteinrose“ als auch zu den Gemeinschaftsprojekten mit internationalen Künstlern „Faszination weltweiter Kunst, Farbe und Meditation“. Unsere künstlerische Reise zu Entspannung und Genuss führt nicht allein über das achtsame Betrachten von Kunstbildern, sondern auch über den Weg von Poesie, Plastik und Klang.
Überblick Beitragsfolge „Bilder einer interkulturellen Ausstellung“
Reisen mit Kunst und Lyrik
Neben dem kulturellen Austausch und der Erholung wird durch das Reisen immer auch Bildung und Inspiration gewonnen. So erhielt zum Beispiel die Musik des 20. Jahrhunderts durch das Reisen starke Anregungen aus der Folklore verschiedener Völker, die auch in der Entspannungsmusik ihren Widerhall fanden.
In der Blütezeit des Haikus im 17. Jahrhundert unternahmen dagegen die Dichter und Maler Japans gesellige Pilger- und Dichtungsreisen, in deren Rahmen lyrische Reisetagebücher verfasst wurden, in denen die Haikus mit Pinsel und Tusche auch bildlich skizziert wurden. Viele Reisegesellschaften bieten heutzutage in Japan Dichterreisen an. Mittlerweile resultierten daraus auch Weiterentwicklungen zu neuen Haiku-Genres, wie Haiku und Foto oder auch Haiku und Essay.
Zu den Skulpturen in der Ausstellung
Johann Wolfgang von Goethes „Italienische Reise“ ist mit jenem lyrischen Genre der Reiseliteratur vergleichbar. Goethe wollte griechische Tempel sehen, er reiste bis nach Paestum, um die antike Kunst zu studieren. Ebenso wie die Haiku-Dichter hielt er seine Reiseeindrücke mithilfe von Tuschezeichnungen fest. Dieser Bezug zur europäischen Klassik wird in unseren Kunstinstallationen durch die Skulpturen verdeutlicht.
Während die moderne Malerei uns mit ihrer stilistischen und technischen Vielfalt in die künstlerischen Landschaften aller Welt entführt, führen uns die von Kurt Ries bemalten Skulpturen (neben seinen Bildern) in die antiken Gefilde der Kunstgeschichte hinein, welche als Wurzeln unserer Kunst bezeichnet werden können. Die Auswirkungen einer archaischen Formenwelt zeigen sich in vielen Werken zeitgenössischer Kunst.
Die antiken Replikate haben nichts von ihrer Qualität verloren. Was ihnen aber fehlt, ist die Farbe, denn vor über 2000 Jahren erstrahlten sie in leuchtender Farbigkeit, die über die Bronze oder den Marmor gelegt wurde. Auf die in Vergessenheit geratene opulente Bemalung der Originale möchten wir mithilfe von Licht und Farbe aufmerksam machen.
Über die Musik in der Ausstellung
Bei den auf jede Farbe abgestimmten Musikstücken handelt es sich dagegen um impressionistische „Aquarelle“, welche mit ihrer ins Meditative zielenden Monotonie eine Klangfarbe widerspiegeln. Die minimalistischen Kompositionen von Gabriele Walter sind schwebende (Farb)tonwolken. Auch sie entführen uns in fantasievolle Welten, lassen uns über Berge hinweg entschweben.
Durch das sanfte Fließen der Melodie wird die gefühlsbetonte Seite des Gehirns angesprochen und die Konzentration gesteigert, sodass man sich leichter der genussvollen Betrachtung der Bilder hingeben kann.
Die entspannende Musik gleicht einem in der Luft schwebenden Blütenduft. Spontan und meditativ eingespielt, handelt es sich um melodische Gefühlsformeln, welche gleich einem musikalischen Gebet sich in der Wiederholung ergehen.
Unsere interkulturellen Ausstellungen finden alljährlich statt!
Copyright: Gabriele Walter und Kurt Ries
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