In der Altstadt von Exjo sollte man sich den Besuch des Hofes Aschanska Garden nicht entgehen lassen. Man kann hier das Zuhause einer wohlhabenden schwedischen Bürgerfamilie aus dem 19. Jahrhundert besichtigen. Außerdem wandeln wir auf den Spuren von Kurt Tucholsky und Astrid Lindgren.
Schwedischer Wohnstil-Folge-Beiträge:
- Einführung: Holzhäuser und Wohnstil in Schweden
- 1/ Wohnen in Schweden: Das heitere Kolorit der Holzschlösschen
- 2/ Wohnen in Schweden: Kreationen aus Holz und gestreiftem Stoff
- 3/ Wohnen in Schweden: Königlich und schlicht
- 4/ Wohnen in Schweden: Sommerlich beschwingt und farbenfroh
- 5/ Wohnen in Schweden: Der Traum vom Zweiwohnsitz
Lesen und Träumen
In Smögen säumen bunte Fischerhütten den wohl schönsten Holzspier der Welt. Und Lysikil besitzt ein vornehmes Kaltbadehaus aus Holz. An der Westküste bei Lysekil, nördlich von Göteborg, verbrachte Tucholsky 1934 die Sommerferien. In den letzten Jahren bis zu seinem Tod lebte er in der Villa Nedsjölund – einem dunkelblauen Holzhaus in Hindas, etwa 30 km von Göteborg entfernt.
Auch in seinem Roman „Schloss Gripsholm“ sucht er zusammen mit seiner Prinzessin „eine ganz billige Hütte“. So kommen die beiden in Mariefred an, einer kleinen Bahnstation mit einem hübschen Bahnhofsgebäude aus Holz. Sie finden in Läggesta das Haus Fjälltorp mit wundervollem Garten und Blick auf das Schloss Gripsholm.
Villa Kunterbunt
Gar nicht so weit entfernt liegt Vimmerby, wo das Geburtshaus von Astrid Lindgren steht. In „Astrid Lindgrens Welt“ kann man Pippi Langstrumpfs Villa Kunterbunt besuchen und durch eine Miniaturausgabe von Vimmerby spazieren, wie es in den zwanziger Jahren ausgesehen hat. In der Nähe liegt der Norra-Kvill-Nationalpark, der ebenfalls für Freunde des Holzes eine Attraktion zu bieten hat. Auf dem Weg zum Park steht die 900 Jahre alte Rumskulla Eiche. Sie hat einen Umfang von fast 15 Metern.
Exjo – eine Bilderbuchstadt aus Holz
In der smaländischen Holzstadt Exjo ziert – zum Schutz vor Krankheiten und Unheil – je ein großer Baum die historischen Hinterhöfe der Altstadt (Ahorn, Kastanie, Eiche oder Esche). Diese Baumriesen begrünen nicht nur die Höfe, sie spenden auch Schatten. Außerdem dienen sie als Brandschutz. Das lebendige Holz und die Blätter sind feucht. Auch der Schnee auf den Ästen kann die Funken löschen.
Die Stadtarchitektur des alten Exjo birgt beispielhaften Humanismus in ihrer Philosophie des Wohnens und Bauens. Die Aschanska Garden Inneneinrichtung aus der Zeit der gustavianischen Stilepoche ist voll und ganz erhalten.
Der bekannte flämische Architekt „Arendt der Baumeister“ plante im 16. Jahrhundert die Stadt nicht nur auf dem Reisbrett.
Die Straßen verlaufen ganz natürlich, sie führen (wie bereits erwähnt) alle zur Brücke am Fluss. In Qvarnarp bei Exjo befindet sich das Zentrum für Baurestauration. Wer sich für den Blockhausbau interessiert oder originale alte Metallbeschläge sucht, kann hier fündig werden.
Bezaubernde Städtchen aus Holz
Auch die Städtchen Hjo am Vätternsee und Nora auf dem Weg nach Dalarna bezaubern mit hölzerner Idylle. Sie gehören zu den wenigen Holzstädten Schwedens, die den Raubbau an historischer Architekur in den 50er und 60er Jahren überstanden. Aufgrund des damaligen „modernen“ Geschmacks hatte man in Schweden ganze historische Holzstädte abgetragen und an ihrer Stelle langweilige und kalte Betonbauten errichtet.
Die Schweden wissen heute selbst nicht, warum eigentlich, denn Schweden war infolge seiner Neutralität im Krieg kaum zerstört. Aber von den herrschaftlichen Kapitänsvillen in Hjo kann man sich noch so manche Bauidee abgucken. Und Nora strahlt ein vollendetes Holzflair aus. Auch hier wurde ein bürgerliches Wohnhaus in ein Museum verwandelt.
In dem stilvollen Haus Göthlinska Garden am See Norasjön finden im Sommer täglich Führungen statt.
Ebenso wie in Norwegen leuchten in Schweden an den langen Winterabenden Kerzen und Lämpchen hinter den Scheiben, überall funkelt es kristallen. Spiegelglas, Kristall und Metall verzaubern die klirrende Kälte in eine warme, märchenhafte Lichterwelt.
Schweden unterscheidet sich im Wohnstil von Norwegen durch etwas verhaltenere Rustikalität, aber dafür herrscht im schwedischen Wohnstil mehr Helligkeit und Beschwingtheit vor.
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Erfahrungsbericht und Sachbuch über den Bau eines Holzhauses: Ein Haus aus Holz
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